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Nachdem Franklin D. Roosevelt am 8. November 1932 mit 57,4% der Stimmen zum Präsidenten gewählt wurde und sein Amt am 4. März 1933 antrat, verfolgte Eleanor Roosevelt ihre Anliegen weiter. Aus der Öffentlichkeit, die von der First Lady keine sichtbare oder gar politische Tätigkeit erwartete, schlug ihr deswegen zunehmend Kritik entgegen. Ebenso wie der Präsident selbst repräsentierte Eleanor Roosevelt jedoch den Zweck und die Essenz des New Deal.

Formal bestand die Aufgabe der First Lady lediglich darin, Gastgeberin im Weißen Haus zu sein. Eleanor Roosevelts Medienpräsenz war jedoch beträchtlich. Als erste First Lady in der amerikanischen Geschichte gab sie bereits am Tage der Amtseinführung ihres Mannes ein Interview. Noch im selben Jahr begann sie wöchentliche Pressekonferenzen zu geben, zu der ausschließlich weibliche Reporter eingeladen wurden. Seit 1936 schrieb sie die tägliche Kolumne My Day, die landesweit in vielen Tageszeitungen gedruckt wurde und die ihr populärstes Selbstzeugnis wurde.

Nachdem sie sich bei allem sozialen Engagement mit den Lebensbedingungen der Afroamerikaner zunächst überhaupt nicht auseinandergesetzt hatte, begann Eleanor Roosevelt 1934, sich öffentlich für die Interessen der Farbigen einzusetzen und besonders gegen die Rassentrennung zu protestieren.

Nach F. D. Roosevelts Tod im Jahre 1945 ernannte dessen Nachfolger Harry S. Truman Eleanor Roosevelt im Dezember 1945 zur US-Delegierten der Vereinten Nationen. 1946 wurde sie dort in das Committee III berufen, in dem sie eine Reputation als begabte Diplomatin gewann. 1947 saß sie der UN-Menschenrechtskommission vor, die zu diesem Zeitpunkt die Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ausarbeitete. Die Erklärung wurde 1948 von der UN-Vollversammlung offiziell verabschiedete.

In der US-Innenpolitik äußerte Eleanor Roosevelt sich öffentlich gegen McCarthy: „Aufs heftigste ächtete sie in ihren Kolumnen der Nachkriegszeit die Hexenjagd auf vermeintliche Kommunisten....Für sie war diese Hetze, das Säen von Misstrauen, zutiefst unamerikanisch“